Heilpflanzen entdecken
30. September 2021Heilpflanzen und Kräuter, die man im Frühjahr entdecken und ernten kann
Obwohl wir das ganze Jahr Salate, Gemüse und Obst aus allen Teilen der Welt kaufen können, ist unsere Speisekarte trotzdem eintönig und fade geworden. So findet man im Frühling, wenn alles in der freien Natur zu sprießen beginnt, als Beilage zu Fleisch oder Fisch eben nur das gleiche, geschmacklose Einerlei wie im Winter. Dabei gibt es so viele Heilpflanzen und auch Kräuter, die uns mit ungewohnter geschmacklicher Vielfalt verwöhnen möchten. Die können wir bei unseren Spaziergängen gezielt suchen und diese zu köstlichen Salatbeilagen verarbeiten, die nicht nur lecker, sondern auch noch gesund sind. Ja, nur leider ist uns das Wissen verloren gegangen, was überhaupt essbar ist, und dass selbst sogenannte „Unkräuter“ in Wirklichkeit gar köstliche Salatbeilagen sind.
Der Löwenzahn
Den findet man nun wirklich überall und auch auf unseren überdüngten Wiesen. Dabei ist gerade dieser ein herrlicher Leckerbissen, der beispielsweise in der Türkei noch jede Küche bereichert. Die Bitterstoffe des Löwenzahns regen unsere Verdauung und unseren Stoffwechsel an und enthalten zudem Vitamin C, A, Folsäure, Kalium, Eisen, Kalzium und vieles mehr. Essen kann man vom Löwenzahn wirklich alles und Blätter, Stiele und Wurzel als Salat verarbeiten. Der leicht bittere Geschmack der Blätter wird abgemildert, wenn die Löwenzahnblätter vor der Verwendung in Salzwasser gelegt werden oder man den Salat mit Crème fraîche anrichtet. Löwenzahn schmeckt auch köstlich, wenn er in einem Salat mit Möhren, Tomaten, Kohlrabi, Eisberg- oder Feldsalat kombiniert wird. Frisch kann er sowohl Kräuterquark als auch die Kräuterbutter geschmacklich bereichern und unterstützt Leber und Galle in ihrer Funktion. Die Wurzel selbst ist zudem harntreibend und beugt Nierensteinen vor.
Das Gänseblümchen
Das kennen selbst schon Kinder und freuen sich, wenn sie damit ein Sträußchen pflücken können. Dabei sind Gänseblümchen auch noch blutbildend, schleimlösend und Wasser treibend. Außerdem regen ihre Gerbstoffe die Verdauungssäfte von Leber und Magen an und sind noch appetitanregend. Die Flavonoide des Gänseblümchens wirken antioxidativ und antibakteriell. Das leicht nussig schmeckende Blümchen kann während des gesamten Jahres gegessen werden und ist außerdem noch eine optische Zierde für den Salat.
Die Brennnessel
Auch die Brennnessel ist wohl jedem bekannt, und oft aus schmerzlicher Erfahrung heraus. Doch mit Handschuhen lässt sich dieses „Unkraut“ gar wohl Haut schonend pflücken. Beim Kochen verlieren deren Haare die Schärfe und wenn diese mit kaltem Wasser gewaschen oder mit dem Nudelholz bearbeitet werden, lassen sich die Brennhaare zerstören. Die Pflanze ist reich an Eiweiß, Mineralien und Vitaminen und ist besonders stoffwechselanregend und harntreibend. Die Brennnessel schmeckt sowohl in Quark, Joghurt, und Käse als auch in Aufläufen und ist außerdem eine leckere Gemüsebeilage.
Der Giersch
Gärtner kennen und hassen diesen meist. Denn Giersch hat ein ungebremstes Wachstum und breitet sich ganz schnell im Garten aus, wenn der Gartenfreund diesen nicht laufend beseitigt. Doch „Unkrautvernichtung“ geht auch anders, nämlich indem man diese Pflanze einfach aufisst. Als Gemüse verarbeitet, schmeckt diese wie eine Mischung aus Petersilie, Sellerie, Spinat und Möhren. Also freuen Sie sich lieber künftig, wenn Sie das kostenlose, schmackhafte und gesunde Gemüse in Ihrem Garten entdecken. Der Doldenblütler Giersch enthält viermal so viel Vitamin C wie die Zitrone und ist reich an Kupfer, Eisen und Megan. Giersch regt den Harnfluss an und ist blutreinigend. Eigentlich können Sie den Giersch nicht mit dem giftigen Schierling verwechseln. Darauf sollten Sie achten. Die Blätter des Giersches haben einen dreieckigen Blattstiel und sein Geruch erinnert an Petersilie.
Auch kostenloses Gemüse kann also reich und köstlich an Geschmack sein. Und nun guten Appetit.
Referenzen
Anhalt, Utz (2019). Heilpflanzen und Frühlingskräuter ernten: Sammelkalender, Tipps und Verwendung. Link